Miniaturisierte Linearaktoren

Dr.-Ing. Martin Kelp

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Im Rahmen verschiedener Entwicklungsprojekte wurde eine Vielzahl von miniaturisierten Linearaktoren für die Anwendung in der Medizintechnik aufgebaut und erprobt. 

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Die steigenden Anforderungen an medizintechnische Geräte erfordern maßgeschneiderte und intelligente Lösungen. Dies gilt insbesondere für die minimal-invasive Chirurgie, bei der Endoskope das Basisinstrument jedes Eingriffs darstellen. Neben einer hoch auflösenden Bild-wiedergabe lassen sich bei modernen Endoskopen die Blickrichtung und die Vergrößerung des Bilds (Zoomfaktor) variieren, wobei die erforderliche Nachfokussierung manuell erfolgt. 

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Bis heute werden alle Stellvarianten ausschließlich von Hand betätigt. Allerdings zielen neueste Entwicklungen dahin, Funktionsgruppen wie Linsen, Prismen oder auch den Bildaufnahmechip direkt in der Endoskopspitze mit elektromagnetischen Miniaturantrieben zu bewegen. Am Fachgebiet Mikrotechnik der TU Berlin wurden hierfür verschiedene elektromagnetische Antriebskonzepte entwickelt und in Endoskopen eingesetzt.
Anforderungen nach robusten, ausfallsicheren und einfach zu bedienenden Instrumenten leiten sich aus der Verwendung der Systeme im klinischen Alltag her.


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Für die unterschiedlichen Anwendungsbereiche wurden kontinuierlich verfahrende Antriebe ebenso wie Zwei- und Mehrschrittantriebe entwickelt und erfolgreich als Patente angemeldet
Der Schwerpunkt der Entwicklungen betraf neben dem Aufbau und einer sicheren Funktion vor allem die erheblich vereinfachte Fertigung und Montage der Aktoren.

Alle Aktoren zeichnen sich durch eine geringe Einzelteilzahl, minimales Prellverhalten und eine hohe Wiederholgenauigkeit aus.

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Typische Parameter der Aktoren:

• Außendurchmesser: 3 - 12 mm

• Innendurchmesser: 0,7 - 8 mm

• Leistung: 0,3 - 1,5 W

• Schaltzeiten zwischen einzelnen Positionen: 20 µs

• Stellkräfte: 0,1 - 5 N

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Wesentliche Bestandteile der Entwicklungen:

• optimale Abstimmung optischer Funktionen mit der Aktorik

• Anpassung der Aktoren an den eingeschränkten Bauraum

• Optimierung des Bewegungsverhaltens

• motorischer Betrieb optischer Komponenten

• veränderliche Blickrichtung des Endoskops

• Aufbau einer geeigneten Aktoransteuerung als Hard-/ Softwarelösung