Druckneutrales Unterwasserfahrzeug DNS Pegel

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Im Rahmen des vom BMWi geförderten Projekts „Druckneutrale Systeme“ wurde das druckneutrale Unterwasserfahrzeug DNS Pegel entwickelt. Die Innovation bei diesem Fahrzeug ist durch seine druckneutrale Aufbauweise gegeben. Es ist komplett druckhüllenlos aufgebaut, wodurch an keiner Stelle ein Differenzdruck zwischen dem Inneren des Fahrzeugs und dem äußeren, mit steigender Tauchtiefe zunehmenden, hydrostatischen Druck vorliegt. Das Fahrzeug ist komplett geflutet, wobei alle Einbaukomponenten vom Meerwasser umspült sind. Durch die druckneutrale Gestaltung aller Teilsysteme lassen sich Tauchtiefen von 6.000 Meter erreichen, was einem hydrostatischen Druck von über 600 bar entspricht.

Die tragende Fahrzeugstruktur besteht aus einem Titangerüst. An ihm sind alle Systeme und Komponenten befestigt. Der zylindrische, mittlere Teil des Fahrzeugs lässt sich durch zusätzliche Rumpfsegmente verlängern. Dadurch können je nach Mission zusätzliche wissenschaftliche Einbaugeräte wie Kameras, Sonar- und Messgeräte mitgeführt werden. Infolge der Einbauten ergibt sich für das Fahrzeug eine Dichte, die größer ist als die des Meerwassers. Die Fahrzeughülle besteht aus einem tiefseegeeigneten Schaum, mit dem sich die Dichte des Fahrzeugs so einstellen lässt, dass es sich auftriebsneutral verhält. Eine zusätzliche Einheit variiert je nach Bedarf die Fahrzeugdichte für das Auf- oder Abtauchen.

Der druckneutrale Aufbau des DNS Pegel zeigt einen neuartigen Ansatz zur Leichtbauweise von Unterwasserfahrzeugen, die sich prinzipiell in beliebigen Tauchtiefen einsetzen lassen. Durch den Verzicht auf Druckhüllen ist das Fahrzeugsystem sehr preiswert zu fertigen und somit prädestiniert, um in Schwärmen die Ozeane und die Meeresböden zu erkunden.

Eigenschaften des Unterwasserfahrzeugs DNS Pegel

• Tauchtiefe: 6000 Meter

• Länge: 3,1 Meter

• Durchmesser: 0,55 Meter

• Trockengewicht: 300 kg

• Maximalgeschwindigkeit: 4 m / s

• modularer und preiswerter Aufbau

• einfache Zugänglichkeit, kein Öffnen von Druckhüllen

• durch Einbau von Nutzlastsegmenten an jede Mission adaptierbar

• korrosionsbeständig, auch bei langfristigem Einsatz in Meerwasser

• Teilkomponenten sind druckneutral aufgebaut

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Projektförderung

Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie

Projektträger Jülich

Projektpartner

ENITECH Energietechnik Elektronik GmbH, Bentwisch

Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, Rostock